Und gewonnen hat ...
Categories: Eurovision, Kultureller Boykott
Kurz nach dem Ende des Eurovision Song Contest in Tel Aviv steht die Gewinnerin fest: Die internationale BDS-Bewegung hat verhindert, dass mit dem internationalen Grossanlass von der israelischen Unterdrückung der Palästinenser*innen abgelenkt werden konnte.
Immer weniger Künstler*innen treten in Israel auf. Grund dafür sind die enormen Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Palästinenser*innen. Der Eurovision Song Contest wird zu einem Spektakel – aber nicht wie sich das die Fürsprecher*innen Israels erhofft haben.
Weil Palästinenser*innen frei sein sollen: Boykottiert Eurovision 2019
Jewish Voice for Peace auf Twitter
Die diesjährige Eurovision in der Apartheid von Tel Aviv wird nicht nur als die kontroverseste, sondern auch als die trotz der israelischen Propaganda am schlechtesten besuchte Austragung in Erinnerung bleiben.
Palästinensische Kampagnen für den Akademischen und Kulturellen Boykott Israels (PACBI) auf Twitter
Insgesamt haben über 150.000 Menschen in Europa und auf der ganzen Welt Petitionen unterzeichnet, die zum Boykott des Eurovision Song Contest in Tel Aviv aufforderten. Hunderte von berühmten Kulturschaffenden, ehemalige Eurovision-Teilnehmer*innen und sogar ein früherer Eurovision-Gewinner haben die Kampagne gegen die israelische Eurovision-Ausgabe unterstützt. Und über hundert LGBTIQ*-Organisationen haben sich dem Boykottaufruf angeschlossen.
Die israelischen Organisator*innen haben über Monate hinweg behauptet, zehntausende Tourist*innen würden durch den Gesangswettbewerb nach Tel Aviv gelockt. Schliesslich haben sie eingestanden, dass bloss 5.000 bis 7.000 Besucher*innen kamen – ein Bruchteil der erwarteten Anzahl. Das ist ein deutliches Zeichen für den Erfolg der BDS-Kampagne für den Eurovision-Boykott, die ein ganzes Jahr lang dauerte.
Der hochgejubelte Eurovision-Tourismusboom in Apartheid Tel Aviv bleibt aus. Tatsächlich ist die Zahl der Tourist*innen gegenüber dem Vorjahr möglicherweise zurückgegangen. Eurovision 2019 ist nicht nur die kontroverseste Austragung aller Zeiten, sondern auch die am schlechtesten besuchte.
Was für ein FLOPP!
Palästinensische Kampagnen für den Akademischen und Kulturellen Boykott Israels (PACBI) auf Twitter
Trotz monatelanger verzweifelter Propaganda sind bloss 5.000 Tourist*innen wegen des diesjährigen Eurovision Song Contest in der Apartheid von Tel Aviv. 90.000 kamen letztes Jahr.
Palästinensische Kampagnen für den Akademischen und Kulturellen Boykott Israels (PACBI) auf Twitter
Die BDS-Bewegung wächst, die palästinensischen Rechte, inklusive der Rechte der Geflüchteten, erreichen den Mainstream und wir gewinnen neue Unterstützung für unsere Bemühungen, das israelische Apartheid- und Besatzungsregime zu isolieren. Gemeinsam haben wir die israelische Regierung daran gehindert, den Eurovision Song Contest, den grössten im Fernsehen übertragenen nicht-sportlichen Event, zu missbrauchen, um ihre Verbrechen gegen die Palästinenser*innen, insbesondere im belagerten Gazastreifen, durch Kunst weisszuwaschen.
In den Kampagnen in über 25 Ländern gegen die Austragung des Eurovision Song Contests in Israel hat die BDS-Bewegung eine Unterstützung erfahren, die weit über die Erwartungen hinausging. Möglich war dies nur dank der überzeugten Unterstützung zahlreicher Menschen und der unermüdlichen Arbeit von Menschenrechtsaktivist*innen.
Auf der Webseite des palästinensischen nationalen BDS-Ausschusses ist eine Übersicht über die weltweite Kampagne und die Aktionen in verschiedenen Ländern zu finden: bdsmovement.net/eurovision-winner
Protest auch in der Schweiz
In der Schweiz haben über 100 Kulturschaffende und kulturelle Institutionen die Petition «Keine Bühne für die Apartheid» als Erstunterzeichnende unterstützt. Evelinn Trouble, Gewinnerin des Schweizer Musikpreises, der Sänger und Autor Michel Bühler, die Rapperin La Gale und viele weitere kritisierten die israelische Apartheidpolitik und forderten das Schweizer Fernsehen auf, nicht am Eurovision Song Contest in Israel teilzunehmen. Rund 2000 Personen aus der Schweiz sind ihnen gefolgt und haben die Petition unterzeichnet.
Die Schweizer Petition wurde zusammen mit weiteren nationalen Petitionen aus zahlreichen Ländern und der internationalen Petition im Hauptquartier der Europäischen Rundfunkunion EBU in Genf eingereicht. Über 130'000 Unterschriften fanden so ihren Weg zu den Vertreter*innen der Fernseh- und Radiounternehmen, die sich an der Weisswaschungsstrategie der israelischen Regierung beteiligten.
Über 136.000 Menschen fordern die EBU und nationale Fernsehsender auf, nicht an der #Eurovision2018 in Israel teilzunehmen. Wird SRG SSR sich endlich weigern, die israelische Apartheid weisszuwaschen?
#BoycottEurovision2019
BDS Schweiz auf Twitter
Bereits im November 2018 hat BDS Schweiz in einem offenen Brief die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR) gebeten, die unmenschliche Politik Israels nicht durch Normalisierung zu verharmlosen. In einem weiteren offenen Brief, diesmal an den Schweizer Eurovision-Vertreter Luca Hänni, erinnerten wir an den Appell von palästinensischen Künstler*innen an ihre Kolleg*innen, dem Gewissen zu folgen und sich nicht zu Marionetten des Apartheidregimes zu machen.
In einer gemeinsamen Aktion sendeten Unterstützer*innen der BDS-Bewegung hunderte von Postkarten an das Schweizer Fernsehen und seine Mitarbeiter*innen. Auf den Karten wurde darauf hingewiesen, dass der Eurovision Song Contest auf den Ruinen des palästinensischen Dorfs asch-Schaich Muwannis stattfindet. Die Weisswaschung der Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung wurde danach im Westschweizer Fernsehen RTS thematisiert.
Ganz im Gegensatz zum Westschweizer Fernsehen, wo der Aufruf zum Eurovision-Boykott auch während des Eurovision-Finale thematisiert wurde, hüllte sich SRF vollständig in Schweigen. Ganz nach dem Motto «No politics – just fun». Damit hat sich der Sender völlig widerstandslos für die Zwecke der israelischen Regierung einspannen lassen.