Produkte vom Toten Meer: Gestohlene Schönheit
Categories: Ahava, Konsumboykott
Mitte Februar widmete die Coop-Zeitung eine gute Seite Werbung von Produkten vom Toten Meer, die über den Onlinekauf und in den Filialen von Coop-City bezogen werden können. Der Artikel lobt die heilende Wirkung der Mineralstoffe aus dem Toten Meer für die Haut. Dass die Firma AHAVA von der israelischen Besatzung profitiert, scheint der Geschäftsleitung von Coop bis jetzt entgangen zu sein. Auch in Apotheken werden zurzeit AHAVA-Produkte beworben.
IBDS Schweiz will Apotheker und Coop auf die völkerrechtswidrige Präsenz der Firma AHAVA in der Siedlung Mitzpe Shalem im besetzten Jordantal aufmerksam machen!
AHAVA steht seit Jahren in der Kritik zivilgesellschaftlicher Organisationen. Das Unternehmen ist seitens israelischer Behörden berechtigt, die Minearlstoffe des Toten Meers zu verarbeiten. Das Tote Meer liegt zu einem wichtigen Teil in den besetzten Gebieten, wird aber vollständig von illegalen israelischen Siedlungen und der israelischen Regierung kontrolliert. PalästinenserInnen haben nur sehr beschränkten Zugang zum Toten Meer. Die Sieldungsökonomie profitiert nicht nur vom Raum palästinensischer Ressourcen, sondern hat auch zu einer Überausbeutung der Region geführt, die dramatische ökologische Folgen für das einzigartige Ökosystem des Toten Meeres hat. Dessen Wasserstand ist durch die massive Ableitung von Wasser aus dem Oberlauf des Jordans ins israelische Kernland mittlerweile um einige Meter gesunken.
Die israelische NGO Who Profits weist in einem ausführlichen Dokument nach, wie AHAVA in den besetzten Gebieten verankert ist und die KonsumentInnen über die Herkunft der Produkte täuscht.
AHAVA wird auch im Bericht des scheidenden UNO-Sonderberichterstatters für die besetzten Gebiete, Richard Falk, explizit als eines der Unternehmen genannt, die von einer Unrechtssituation profitieren (complicit companies). Falk fordert Drittstaaten und Unternehmen auf, diese Unrechtssituation nicht mitzutragen und die Geschäftsbeziehungen mit entsprechenden Unternehmen zu verbieten bzw. aufzukündigen.
Ahava-Bericht von Who profits (engl.)
Bericht von Al-Haq zu Ahava (engl.): Pillage of the Dead Sea
Fact Sheet der Vereinten Nationen zur Frage des Zugangs zum Toten Meer und zum Jordantal
Bericht von Richard Falk, UN-Sonderbeauftragter für die besetzen Gebiete, über die Menschenrechtslage in den seit 1967 besetzten Gebieten, September 2012 (engl.)
Flugblatt der Frauen für den Frieden Schweiz