Hungerstreik für Freiheit und Würde
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Über 1500 palästinensische Gefangene haben am Montag, 17. April 2017 – Tag der palästinensischen Gefangenen – einen kollektiven Hungerstreik begonnen. Der Streik unter der politischen Parole "Freiheit und Würde" unterstreicht eine Reihe der Hauptforderungen der palästinensischen Gefangenen, einschliesslich der Forderungen nach Familienbesuchen, angemessener medizinischer Versorgung, einem Ende der Bedingungen, die Missbrauch fördern, der Isolationshaft und der ohne Anklage und Gerichtsverfahren verhängten Administrativhaft. Samidoun, das Solidaritätsnetzwerk für die palästinensischen Gefangenen, ruft mit Beginn des Streiks alle Unterstützer_innen weltweit auf, die palästinensischen Gefangenen zu unterstützen, bereit sind, ihr Leben für Freiheit und Würde bereit opfern.
Palästinensische Gefangene aller politischen Richtungen haben angekündigt, sich an dem Streik zu beteiligen und diesen zu unterstützen - vor allem in den Gefängnissen in Hadarim, Gilboa und Nafha. Auch Gefangene in den Gefängnissen in Beersheva, Ashkelon und Ramon haben ihre Teilnahme an dem Hungerstreik bekanntgegeben, weitere werden laut Ma’an News folgen.
Marwan Barghouti, inhaftiertes Mitglied des Fatah-Zentralkomitees und prominente politische Persönlichkeit, hat als Wortführer des Streiks gemeinsam mit Gefangenen der Fatah die Forderungen der Streikenden bekanntgegeben. In einer Erklärung, die am 16. April in der New York Times veröffentlicht wurde, hebt Barghouti die Gründe für den Streik hervor.
„Israels Gefängnisse sind die Wiege einer dauerhaften Bewegung für die palästinensische Selbstbestimmung geworden. Dieser neue Hungerstreik wird noch einmal zeigen, dass die Bewegung der Gefangenen der Kompass ist, der unseren Kampf führt, den Kampf für Freiheit und Würde. Diese Bezeichnung haben wir für diesen weiteren Schritt auf unserem langen Weg in die Freiheit gewählt, „ schrieb Barghouti
Der israelische Minister für öffentliche Sicherheit Gilad Erdan, bekannt für seine Denunzierung von Hungerstreikenden als "Terrorist_innen", hat angedroht, alle palästinensischen Gefangenen im Hungerstreik inS Wüstengefängnis im Negev zu verlegen und ein „Feldlazarett“ einzurichten, um den Gefangenen den Zugang zu medizinischer Versorgung in Zivilkrankenhäusern zu verweigern – er drohte ihnen mit etwaiger Zwangsernährung. In der Tat kündigte die israelische Gefängnisverwaltung, die den "Streik und andere Protestaktionen für illegal hält, gegen die hart vorgegangen werden wird", "Strafmassnahmen" gegen 700 palästinensische Gefangene an, die am Abend des 16. April den offenen Hungerstreik begannen.
Vollständiger Artikel (englisch)
Übersetzung: Palästina-Solidarität
Eine Solidaritätserklärung von ECCP ist hier zu finden.
Was kann ich tun?
- Schliesst euch uns in Genf an und zeigt Solidarität mit den Gefangenen im Hungerstreik:
Dienstag, 2. Mai 2017, 17.30 bis 18.30 Uhr, Belle-Air/Au Bas de la rue de la Cite vers la Fontaine, Genf
Mehr Informationen: http://www.cgas.ch/SPIP/spip.php?article3329 - Unterstützt die BDS Bewegung, um die Komplizenschaft von Unternehmen wie Hewlett-Packard und der andauernden Beteiligung von G4S an der israelischen Politik und deren Gefängnissen herauszustellen.
- Informiert euch über die aktuelle Lage der Gefangenen im Hungerstreik auf palaestina-solidaritaet.de oder samidoun.net (englisch)
Solidaritäts-Kundgebungen in der Schweiz
In Bern (9. Mai) und Genf (2. und 9. Mai) fanden Kundgebungen statt, um unsere Solidarität mit den Hungerstreikenden zu zeigen. Wir fordern die Einhaltung der Rechte der Palästinenser_innen in israelischen Gefängnissen und Freihit für alle politischen Gefangnen.
An den Kundgebungen wurden folgende Flugblätter verteilt:
Genf:
Bern: Solidarität mit den palästinensischen Gefangenen im Hungerstreik
Bilder der Kundgebung in Bern (Fotos von Klaus Petrus)
Bilder der Kundgebung in Genf